Sicher unterwegs im Internet - Tipps für Kinder und Eltern bei MENSCHENSKINDER! Foto: Pexels / Ron Lach
Sicher unterwegs im Internet - Tipps für Kinder und Eltern bei MENSCHENSKINDER! Foto: Pexels / Ron Lach
 

Wie Kinder sicher im Internet unterwegs sind

2. Februar 2022,

Die große, unbekannte Welt des Internets ist für Kinder sehr spannend. Sie erkunden sie neugierig und unbefangen – und können dabei auch verstörende Erfahrungen machen. Denn immer öfter machen auch Missbrauchsfälle die Schlagzeilen. Häufig werden junge Mädchen und Jungen von Unbekannten überredet oder gar gezwungen, Nacktbilder oder Videos zu schicken. Solche Beispiele verunsichern viele Eltern. Sie fragen sich, wie sie ihre Kinder vor sexuellen Übergriffen im Internet schützen können. Auch die EU-Initiative klicksafe engagiert sich für die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Netz.

„Sexuelle Kontakte zu Kindern anzubahnen ist für Pädokriminelle durch das Internet leichter geworden“, sagt die Medienpädagogin Silke Knabenschuh von der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW. „Im Zeitalter des Smartphones ist das Zuhause der Kinder längst kein sicherer Rückzugsort mehr“, ergänzt sie. Im Gegenteil: Im Netz hätten Täter und Täterinnen direkten Zugriff auf Mädchen und Jungen, etwa über Social Media-Apps, Messenger, Videoplattformen oder Online-Games.

Internet-Verbot ist keine Lösung

„Kindern und Jugendlichen das Internet zu verbieten oder stark zu reglementieren ist aber keine Lösung“, so Silke Knabenschuh. Die Medienpädagogin hat kürzlich mit ihrer Kollegin Britta Schülke einen Ratgeber veröffentlicht: „Cyber Grooming, Sexting und sexuelle Grenzverletzungen – Kinder in der digitalen Welt stärken und schützen“. 
Die Autorinnen empfehlen Müttern und Vätern, ruhig zu bleiben, sich schlau zu machen und mit Kindern und Jugendliche Regeln zur Handynutzung zu vereinbaren.

Sicher im Internet: Tipps zur Vorbeuge

Um sexuellen Übergriffen im Internet vorzubeugen, sollten Kinder und Jugendliche

  • keine privaten Fotos, Videos oder andere persönliche Informationen an Unbekannte schicken oder veröffentlichen,
  • die Social Media-Profile „privat“ einstellen und
  • die Webcam ausschalten.

Grundsätzlich sei es wichtig, mit Kindern und Jugendlichen darüber sprechen, was sie im Netz erleben, auf welchen Plattformen sie unterwegs sind und welche Risiken es dort gibt. „Außerdem sollten Eltern ihren Kindern die Scham nehmen, sich Hilfe zu holen, wenn sie etwas Unangenehmes erleben“, betont Silke Knabenschuh.

„Fit für die Demokratie“ – EU-Initiative klärt auf

Auch die Problematik der sogenannten „Fake News“ ist in den letzten Jahren stark in den Vordergrund gerückt. Nicht immer sind Falschinformationen und Verschwörungsideologien als solche erkennbar. „Online fällt es oft schwer – jungen und alten Menschen gleichermaßen – die Glaubwürdigkeit von Informationen einzuschätzen“, sagt Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW.

Die EU-Initiative klicksafe fördert anlässlich des „Safer Internet Day 2022“ (8. Februar) die Online-Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen unter dem Motto #FitForDemocracy. Auf www.klicksafe.de stellt die Initiative für alle Kinder, Jugendlichen aber auch Lehrkräfte und weitere Interessierte Infomaterial zum Thema Demokratiekompetenz im Internet bereit.

Bundesweit beteiligen sich Stiftungen, Schulen und Jugendorganisationen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen, Vereine und auch Privatpersonen mit zahlreichen Projekten und Veranstaltungen. Diese finden hauptsächlich online statt; eine Übersicht zu allen Aktionen gibt es unter www.klicksafe.de/sid-2022. Wer selbst noch eine Veranstaltung anmelden will, kann das hier tun.

Weitere Infos

Weitere Informationen gibt es beim Kinderschutz im Internet:

Informationen für Jugendliche:

Über die Initiative klicksafe: