Was hilft bei Heuschnupfen und anderen Allergien? Infos und Tipps jetzt MENSCHENSKINDER! Foto: Adobe Stock / Kzenon
Was hilft bei Heuschnupfen und anderen Allergien? Infos und Tipps jetzt MENSCHENSKINDER! Foto: Adobe Stock / Kzenon
 

Wenn es tränt, juckt oder brennt

Allergien im Kindesalter
11. Mai 2022, JL

Mit Allergien ist nicht zu spaßen. Ob gegen Lebensmittel, Medikamente oder Pollen – Allergien sind vielfältig und treten in jedem Alter auf. Schon Kinder können betroffen sein. Der BKK-Landesverband NORDWEST klärt auf, welche Allergien bei Kindern auftreten und was gegen Symptome helfen kann.

 Ob Heuschnupfen, Medikamenten- oder auch Lebensmittelallergien: Immer mehr Deutsche erkranken an daran. So sollen rund 40 Prozent der Erwachsenen mindestens einmal im Leben an einer allergischen Erkrankung leiden. Auch Kinder sind häufiger davon betroffen. „Das Risiko für Allergien ist erblich bedingt“, weiß Karin Hendrysiak vom BKK-Landesverband NORDWEST. Ist ein Elternteil von einer Allergie betroffen, erkranken Kinder mit bis zu 40-prozentiger Wahrscheinlichkeit ebenfalls, bei zwei betroffenen Elternteilen liegt das Risiko sogar bei bis zu 80 Prozent. Allergische Reaktionen können je nach Art der Allergie beispielweise Hautirritationen oder Niesen (außerhalb einer Erkältung) sein.

Saisonale Allergie: Heuschnupfen

Die Augen tränen und jucken, ein Nieser folgt dem nächsten, die Nase ist verstopft und dazu kommt Atemnot: Wer im Frühling über solche Symptome klagt, hat meist Heuschnupfen. Nach Schätzungen zeigt jedes zehnte Kind bis ins Alter von 17 Jahren diese Allergiereaktionen. Damit ist es eine der häufigsten Allergien bei Kindern und Jugendlichen. Ausgelöst wird sie durch Pollen bestimmter Gräser, Sträucher oder Bäume, die eingeatmet werden.

Doch bei Verdacht auf Heuschnupfen gilt: nicht einfach Medikamente nehmen! „Die erste Anlaufstelle ist immer Ärztin oder Arzt. Hier wird dann über weiteres Vorgehen entschieden“, erklärt Karin Hendrysiak. Erst die Untersuchungen vor Ort zeigen, welche konkrete Pollenart die Allergie hervorrufen.

Im Frühling und teils auch Sommer ist es schwer, den Kontakt mit Pollen zu vermeiden. Besonders für Kinder, die draußen spielen wollen, kann das eine Belastung sein. „Sie verstehen oft nicht, warum sie nicht raus dürfen. Daher sollten Eltern sie über die Allergie aufklären“, meint Karin Hendrysiak. „Die Kinder ganz im Haus zu behalten, lässt sich schwer umsetzen – also die Kinder lieber zu bestimmten Zeiten spielen lassen, wenn gerade wenig Pollen in der Luft sind.“ Solche Angaben finden sich leicht bei Wetterdiensten. Weiterhin sollten draußen getragene Kleidung in Innenräumen gewechselt werden. Sie sollten nicht im Schlafzimmer aufbewahrt und direkt gewaschen werden. Auch Haare und freie Hautstellen wie Gesicht und Arme sollten vorm Schlafengehen gründlich gereinigt werden, damit es nicht über Nacht zur allergischen Reaktion kommt und Pollen sich nicht im Bettzeug festsetzen.

Lebensmittel-Allergien

„Bei Babys und Kleinkindern sind es meist die sogenannten Grundlebensmittel, die Allergien auslösen“, erklärt Karin Hendrysiak. Konkret sind das häufig Kuhmilch, Hühnereier, Fisch, Weizen, Nüsse oder auch Soja. Auch Produkte, in denen diese Lebensmittel verarbeitet sind, können eine allergische Reaktion hervorrufen. Einige Allergien kommen nur im Kleinkindalter vor, doch viele bleiben ein Leben lang. Mögliche Anzeichen einer Allergie sind z.B. Juckreiz oder Hautrötungen, Niesen, Schnupfen und Husten, Schwellungen im Mundbereich wie der Zunge oder der Lippen, Erbrechen oder auch Durchfall nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel. Hier muss aber unterschieden werden: Nicht jede Unverträglichkeit ist gleich eine Allergie! Zuerst sollte man also immer prüfen, ob alle Lebensmittel frisch oder korrekt zubereitet waren, bevor medizinischer Rat eingeholt wird.

Doch im Zweifel gilt immer: nicht selbst behandeln! Wie schwer eine Allergie ist, stellen Ärztinnen oder Ärzte fest, die Tipps geben und Medikamente verschreiben.

Allergien auch bei Medikamenten & Duftstoffen

Nicht nur Pflanzen und Lebensmittel können allergische Reaktionen hervorrufen, sondern auch bestimmte Medikamente oder Duftstoffe. Wer nach der Einnahme von Medikamenten Allergiesymptome zeigt, z.B. Jucken, Niesen, Atemnot, Schwellungen oder Erbrechen, sollte dringend Ärztin oder Arzt aufsuchen. Allergien gegen Medikamente werden meist in der eigenen Krankenakte vermerkt und sollten vor medizinischen Behandlungen erwähnt werden.

Negativ reagieren Kinder häufig auch auf Kosmetika. „Viele von ihnen werden mit Duftstoffen versetzt, die gerade bei empfindlicher Kinderhaut allergische Reaktionen hervorrufen können“, weiß Karin Hendrysiak. Daher rät sie: „Im Zweifel immer parfüm- und farbstofffreie Produkte wählen. Damit fahren auch Erwachsene mit empfindlicher Haut gut.“

Weitere Infos

Welche Allergien noch bei Kindern vorkommen und wie sich diese äußern, erfahren Interessierte unter diesen Adressen: