Krebs keine Chance geben, gegen HPV impfen lassen: MENSCHENSKINDER! klärt alle Fragen zur HPV-Impfung bei Kindern und Jugendlichen. Foto: Adobe Stock/Kt Stock
Krebs keine Chance geben, gegen HPV impfen lassen: MENSCHENSKINDER! klärt alle Fragen zur HPV-Impfung bei Kindern und Jugendlichen. Foto: Adobe Stock/Kt Stock
 

Krebs keine Chance geben!

Kinder und Jugendliche gegen HPV impfen und Krebserkrankungen vorbeugen
26. Juli 2024, Karin Hendrysiak

Wieso ist es so wichtig, dass Teenager gegen HPV geimpft werden? Was sind HPV überhaupt? Und wie beugt die Impfung Krebs vor? Diese und weitere Fragen beantwortet der BKK-Landesverband NORDWEST.

Hinter der Abkürzung „HPV“ stecken sogenannte „Humane Papillomaviren“. Insgesamt gibt es rund 200 verschiedene HPV-Typen, die im direkten menschlichen Kontakt übertragen werden. Zur Übertragung reichen kleinste Verletzungen an Haut oder Schleimhäuten. Häufig werden Menschen bei sexuellen Kontakten mit HPV infiziert – und das, ohne es zu bemerken.

Denn eine Infektion mit HPV verläuft oft ohne Symptome und auch langfristige Folgen bleiben aus. Gefährlich wird es, wenn die Infektion nicht einfach wieder verschwindet: Je nach Typ des Papillomavirus können harmlose, aber störende Feigwarzen (besser bekannt als Genitalwarzen) entstehen oder Krebserkrankungen ausgelöst werden.

Gebärmutterhalskrebs: Ursache von HPV-Infektion

Die am häufigsten durch HPV-Infektionen verursachte Krebsart ist der Gebärmutterhalskrebs. Jedes Jahr erkranken daran knapp 4.600 Frauen deutschlandweit, etwa 1.500 Betroffene sterben sogar daran, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erklärt. Bei Männern wird vor allem Krebs im Mund- und Rachenbereich durch eine Infektion mit HPV ausgelöst.

HPV-Impfung als Krebs-Prävention

Zum Schutz vor HPV und ihren langfristigen Folgen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2018 die frühzeitige Impfung bereits im Kindesalter. Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 14 Jahren sollen noch vor dem ersten sexuellen Kontakt insgesamt zwei Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten erhalten.

Wer dieses Zeitfenster verpasst hat, kann die HPV-Impfung noch bis zum 18. Lebensjahr nachholen. Jugendliche, die erst mit 15 Jahren das erste Mal geimpft werden, müssen insgesamt dreimal geimpft werden.

Mangelhafter HPV-Schutz bei 15-Jährigen

Laut Robert-Koch-Institut ist eine Impfung noch immer die wirksamste Methode, um eine Erkrankung durch HPV vorzubeugen. Durch die Impfstoffe entsteht ein Schutz von beinahe 100 Prozent gegen die wichtigsten HPV-Typen, die in der Impfung enthalten sind. Schwere, bleibende Nebenwirkungen konnten bisher nicht wissenschaftlich im Zusammenhang mit der HPV-Impfung festgestellt werden.

Trotzdem ist in Deutschland noch lange nicht jeder Teenager gegen eine HPV-Infektion und eine daraus folgende Krebserkrankung abgesichert: 2021 waren das nur eine knappe Mehrheit der 15-jährigen Mädchen (54 %) und nicht mal ein Drittel der 15-jährigen Jungen (27 %) (Quelle: RKI).

Einfach gegen HPV impfen

Die HPV-Impfung kann von der eigenen Hausärztin bzw. dem Hausarzt, von Kinder- und Jugendärztinnen und -ärtzen, Urologinnen und Urologen oder von der Gynäkologin oder dem Gynäkologen durchgeführt werden. In Deutschland sind zwei Toti-Impfstoffe gegen HPV zugelassen, die beide einen Schutz gegen die HPV-Typen 16 und 18 – die häufigsten Auslöser von Gebärmutterhalskrebs – aufbauen. Einer dieser beiden Impfstoffe schützt zusätzlich gegen die krebsverursachenden Typen 31, 33, 45, 52 und 58 sowie die HPV-Typen 6 und 11, die den Großteil aller Genitalwarzen hervorrufen. Wichtig: Auch nach der Impfung ist eine Infektion mit anderen HPV-Typen möglich! Daher sind regelmäßige Vorsorgetermine und Früherkennungsuntersuchungen wichtig.

Die Kosten für HPV-Impfung werden für Kinder und Jugendliche zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen, da diese einen gesetzlichen Anspruch auf die HPV-Impfung haben. Viele Krankenkassen bieten aber eine Kostenerstattung auch noch nach dem 18. Lebensjahr an. Das ist jedoch kassenabhängig.

Weitere Infos

Weitere Informationen rund um die Themen HPV, Impfungen und Krebsprävention gibt es unter: