Wie das Lernen am Computer funktioniert

Homeschooling und Co.
22. Oktober 2020, Nicole Vergin

„Lernförderung mit Zukunft“: So heißt ein neues Modellprojekt, das seit Kurzem beim Kinderschutzbund in Recklinghausen und in Dortmund läuft. Im Mittelpunkt steht dabei das digitale Lernen. 

In eigens dafür eingerichteten Computer-Arbeitsräumen können Mädchen und Jungen in kleinen Gruppen Rückstände aufholen, die während des Corona-Lockdowns entstanden sind. Außerdem trainieren sie, wie sie grundsätzlich mit Computer und Internet lernen können. Dabei unterstützen sie geschulte Fachkräfte. Das einjährige Projekt wird von der Stiftung – Dein Zuhause hilft finanziert, einer Initiative der LEG-Immobilien-Gruppe.

Viele Eltern können nicht helfen

Beispiel Recklinghausen: Das Team des dortigen Kinderschutzbundes hatte während des Corona-Lockdowns im Frühjahr mit zahlreichen besorgten Eltern Kontakt. Der Unterricht auf Distanz stellte viele Familien vor unterschiedliche Probleme. Manche hatten keine digitalen Endgeräte. Anderswo mussten sich vier Kinder einen Laptop teilen, um ihre Schulaufgaben zu erledigen. Häufig konnten Eltern ihre Kinder beim Homeschooling nicht unterstützen, zum Beispiel weil sie sich mit den notwendigen Programmen nicht auskannten. „Viele befürchteten, dass ihre Kinder in der Schule den Anschluss verlieren und die Rückstände nicht mehr ausgleichen können“, sagt Linda Martens, Projektkoordinatorin beim Kinderschutzbund in Recklinghausen.

Jeder sollte am Computer arbeiten können

„In unserem Computerraum finden Kinder jetzt einen ruhigen PC-Arbeitsplatz, Hilfestellung und ein offenes Ohr“, so Linda Martens weiter. Von montags bis freitags können dort an jedem Nachmittag jeweils sechs Kinder mit geschulter Begleitung arbeiten.

Koordiniert und begleitet wird das Modellprojekt vom Landesverband des Kinderschutzbundes in Nordrhein-Westfalen. Neben Recklinghausen gibt es in Dortmund einen zweiten Projektstandortort. „Vielerorts hat die ungerechte Verteilung der Bildungschancen durch die Corona-Krise noch zugenommen“, sagt Sabine Nagl, Projektkoordinatorin beim Landesverband. „So sind wir der Stiftung – Dein Zuhause hilft sehr dankbar. Sie unterstützt uns dabei, ein Modell zu entwickeln, wie wir Kindern helfen können, die uns jetzt ganz besonders brauchen.“

Das Projekt ist insgesamt auf ein Jahr angelegt. Die Stiftung – Dein Zuhause hilft, eine Initiative der LEG-Immobilien-Gruppe, finanziert das Modellprojekt mit insgesamt 110.000 Euro. „Die letzten Monate haben uns gezeigt, dass außerschulische und digitale Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche unverzichtbar sind“, sagt Dr. Daniel Spiecker, Vorstandsvorsitzender der Stiftung