Familienleben oder FamilienBEBEN?

Das einsame Bergdorf am Meer mit guter Restaurant-Auswahl

Wenn alle Familienmitglieder von einem anderen Urlaub träumen
21. Juni 2022, Nicole V.

Von „Benjamin Blümchen“ in Dauerschleife über „Hilfe, ich hab‘ das Internet gelöscht!“ bis hin zum lautstarken Teenieterror aus der Nachbarswohnung – Familien halten so einige Knaller bereit. Mal lustig, mal herzzerreißend, mal total chaotisch oder Honigkuchenpferd-glücklich – das Best-of des alltäglichen Familienwahnsinns in unterschiedlichen Perspektiven gibt es hier in der neuen MENSCHENSKINDER!-Kolumne!

Ich finde, wir leben als Familie gut zusammen, aber eins würde ich in manchen Jahren gerne überspringen: die Urlaubsplanung. Nach der Geburt unseres ersten Kindes dachten mein Mann und ich ja noch: Alle anderen Eltern in unserer Umgebung richten ihre Reisen an ihren Kindern aus. Wir nicht! In grenzenloser Naivität planten wir eine Rundtour durch Mecklenburg-Vorpommerns Jugendherbergen. Es sollte so wie früher sein, als wir jeden zweiten Tag woanders Station machten und jede Menge Neues sahen. Leider hatten wir die Rechnung ohne das mitreisende Kleinkind gemacht, das diese vielen Eindrücke leider überhaupt nicht mochte und viel weinte.

Ein Urlaub muss den Kleinen gefallen, nur dann kann er für die Eltern auch entspannend werden. Das hatten wir in Mecklenburg-Vorpommern sehr schnell gelernt. In den nächsten Jahren waren wir dann viel auf Bauernhöfen unterwegs: Kühe streicheln, Traktor fahren, am Bach spielen und im Sand buddeln. Diese Ferien waren nett, aber nicht wirklich der Traum von bewegungsfreudigen Erwachsenen, die gerne etwas Neues erleben.

Ein Urlaub, der allen das bietet, was sie toll finden: Als Reiseleiterin der Familie bin ich seit Jahren auf der Suche danach wie die Gelehrten nach der Weltformel. So langsam (unsere Kinder sind mittlerweile 11 und 14) wird mir klar, dass ich mit diesem Ansinnen möglicherweise nicht zum Ziel kommen werde. Mein Mann liebt einsame Orte, wo er stundenlang keinem Menschen begegnet (aber ein Restaurant und ein Supermarkt sollten schon in der Nähe sein). Die Kinder möchten schwimmen (aber nicht in einem superkalten Bergsee), möglichst wenig mit dem Auto fahren und nicht wandern – nur im Notfall, wenn es etwas zu klettern gibt. Ich würde gerne richtig lange Radwanderungen machen, zum Beispiel die Loire entlang, oder wenigstens Tagestouren ins Hochgebirge.

Angesichts dieser sehr unterschiedlichen Wünsche macht sich jedes Jahr in meinem Reiseplanungs-Gehirn Ratlosigkeit breit. Ich surfe stundenlang durchs Internet, checke Urlauberdichte, mögliche Wanderrouten und die Standorte der nächsten Schwimmbäder. Und jedes Jahr wird mir in einem lichten Moment klar: Den absoluten Traumurlaub für jedes Mitglied unserer Familie gibt es wohl nicht. Unsere Reisen sind irgendwie wie eine Pizza Vier Jahreszeiten – für alle ist ein bisschen was dabei.

 

FAMILIENLEBEN ODER FAMILIENBEBEN?

Alle weiteren Teile unserer neuen MENSCHENSKINDER!-Kolumne findet ihr ab sofort hier.