Ob Montessori-, Waldorf- oder Musik-Kindergarten: MENSCHENSKINDER! gibt Tipps, wie Eltern sich für die passende Kita entscheiden. Foto: Adobe Stock / Oksana Kuzmina
Ob Montessori-, Waldorf- oder Musik-Kindergarten: MENSCHENSKINDER! gibt Tipps, wie Eltern sich für die passende Kita entscheiden. Foto: Adobe Stock / Oksana Kuzmina
 

Welche Kita passt zu uns?

Was Familien die Auswahl leichter macht
22. April 2022, Nicole Vergin

Manche Entscheidungen liegen Müttern und Vätern schwer im Magen. Sie haben das Gefühl, dass viel davon abhängt und sie sehr lange damit leben müssen. Die Wahl der richtigen Kita für ihr Kind steht auf der „Eltern-Liste der schwierigen Entscheidungen“ ganz sicher auf einem der oberen Plätze. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, um die Auswahl leichter zu machen.

Lage, Öffnungszeiten und pädagogische Werte

Zuerst stehen in vielen Familien ganz praktische Fragen im Mittelpunkt: Wo liegt die Kita? Können wir zu Fuß dorthin gehen oder müssen wir das Auto oder öffentliche Verkehrsmittel nehmen? Wie sind die Öffnungszeiten? Passt das zu dem, was wir als Familie brauchen?

„Neben diesen grundsätzlichen Überlegungen fragen sich viele Eltern, welche Werte ihnen in der Erziehung wichtig sind“, sagt Gabi Simon-Wagner. Sie ist Kita-Fachbereichsleitung und koordiniert die Arbeit in den insgesamt zehn Kitas des Kinderschutzbundes in Essen. Soll es ein kirchlicher Träger sein? Möchten sich Väter und Mütter in einer Elterninitiative engagieren? Oder schwebt ihnen ein Montessori- oder Waldorf-Kindergarten vor? All diese Fragen checken Eltern, bevor sie sich ausgewählte Kitas näher anschauen.

Gabi Simon-Wagner ist Kita-Fachbereichsleitung und koordiniert die Arbeit in den insgesamt zehn Kitas des Kinderschutzbundes in Essen. Foto: Sven Lorenz, Essen

Das Kind mit seinen Eigenarten in den Mittelpunkt stellen

„Allerdings achten Eltern nach meiner Erfahrung nicht immer darauf, was ihr Kind mit seinen speziellen Eigenschaften benötigt, im Vordergrund stehen oft die Bedürfnisse und Rahmenbedingungen der Familie“, erklärt Gabi Simon-Wagner. Für ein sehr lebhaftes Kind seien zum Beispiel ein großes Außengelände und viele Bewegungsangebote wichtig. Was macht mein Sohn oder meine Tochter gerne? Und gibt es in der Kita die Möglichkeit, diese Vorlieben auszuleben? Auch diese Fragen spielen nach Auffassung von Gabi Simon-Wagner bei der Kita-Auswahl eine Rolle. Ein zurückhaltendes Kind brauche darüber hinaus Möglichkeiten zum Rückzug und viel Zeit, um sich an die Umgebung und die neuen Bezugspersonen zu gewöhnen. „Generell halte ich die Eingewöhnungszeit für zentral“, betont Gabi Simon-Wagner. „Die kann schon mal sechs Wochen dauern – und es ist gut, wenn Eltern ihrem Kind diese Zeit ohne Druck geben können.“

Der erste Eindruck zählt – bei den Erwachsenen und den Kindern

Für die Kita-Fachbereichsleiterin Gabi Simon-Wagner vom Kinderschutzbund Essen ist der erste Besuch in der Einrichtung ohnehin entscheidend. „Ich finde es wichtig, dass Eltern ihr Kind in die Kita mitnehmen. Ich empfehle, darauf zu achten, wie es sich bewegt und wie die Erzieherinnen und Erzieher mit ihm umgehen.“ Wird auch das Kind angesprochen? Oder reden die Erwachsenen nur unter sich? Und wie fühlen sich die Eltern selbst? Wirken die Mitarbeiterinnen sympathisch und aufgeschlossen? „Das alles sind Bauchentscheidungen“, weiß Gabi Simon-Wagner. „Aber ohne sie geht es nicht. Denn die Chemie muss stimmen, wenn sich eine Familie für eine Kita entscheidet.“ Und dann muss natürlich noch ein bisschen Glück dazukommen, dass die Kita der Wahl auch freien Betreuungsplatz für das Kind anbieten kann.

Zum Weiterlesen

Die Bertelsmann Stiftung hat eine Kita-Checkliste veröffentlicht sowie eine spezielle Checkliste für Kinder unter drei Jahren.