Foto: altanaka / adobe.stock
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Aufwachsen

Wenn Eltern sich überfordert fühlen

Wer Kinder hat, hat sich bestimmt schon mehr als einmal überfordert gefühlt – insbesondere dann, wenn private und/oder berufliche Herausforderungen hinzukommen.
22. Januar 2021, Jörn-Jakob Surkemper

„Zieh Dich bitte jetzt an!“, sage ich schon zum wahrscheinlich 15. Mal entsprechend genervt. Doch meine vierjährige Tochter hat Anderes im Sinn: Seelenruhig spielt sie, noch immer im Schlafanzug, mit ihren Ponys. In einer halben Stunde muss ich am Bahnhof sein, um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen. Vorher muss ich sie noch zur Kita bringen –und die Jüngere zur Tagesmutter. Die macht sich im Nebenzimmer gerade an meinen Schallplatten zu schaffen. „Neeeiiin!“, rufe ich gedehnt, während ich mich wie in Zeitlupe einen Hechtsprung vollführen sehe. Noch in der Luft greife ich die wertvolle Erstpressung von 1980 und rolle mich gekonnt ab. Die Platte ist gerettet, doch dafür ist das Geschrei jetzt groß, während die Ältere noch immer keine Anstalten macht, sich umzuziehen.

Kommt Ihnen das bekannt vor? Wer Kinder hat, hat sich bestimmt schon mehr als einmal überfordert gefühlt – insbesondere dann, wenn private und/oder berufliche Herausforderungen hinzukommen: die Geburt eines weiteren Kindes, ein Umzug, der fehlende Kitaplatz, die kranke Tagesmutter oder die eigenen Eltern, die nicht helfen können, sondern eigentlich selbst Unterstützung benötigen. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzten. Und jedes Alter hält je eigene Herausforderungen bereit: Sei es das Baby, das unaufhörlich und scheinbar grundlos schreit und seinen Eltern Schlaf und Nerven raubt, trotzige Kleinkinder, die immer genau das Gegenteil von dem tun, was die Eltern wollen, Probleme der Kinder in der Schule, oder die Pubertät, in der der Draht zu den ehemals Kleinen gänzlich abzureißen droht.

Die folgenden Beiträge erzählen von Eltern mit Kindern in diesen unterschiedlichen Phasen – von Situationen, in denen sie überfordert waren – und davon, wie sie damit umgegangen sind und wo sie Hilfe erhalten haben. Zudem kommen Fachleute zu Wort und geben Tipps.

Nur nicht persönlich nehmen – Pubertät und Erziehung

Rausgehen, durchatmen, Hilfe holen – Wenn Kinder ihren eigenen Willen entdecken

Wenn das Baby nicht aufhört zu weinen

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Hier erhalten Sie Hilfe:

Bundeskonferenz für Erziehungsberatung
http://www.bke.de

Deutscher Kinderschutzbund in Nordrhein-Westfalen
Den Kontakt bekommen Sie über:
https://www.kinderschutzbund-nrw.de

Nationales Zentrum Frühe Hilfen
https://www.fruehehilfen.de
https://www.elternsein.info

Nummer gegen Kummer (Kinder- und Jugendtelefon, Elterntelefon)
www.nummergegenkummer.de