Foto: Adobe Stock / Ekaterina
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Die Toilette ist kein Abfalleimer

27. September 2021, Karin Hendrysiak

Viel zu oft wird die heimische Toilette zum Abfalleimer umfunktioniert. Welche Folgen das haben kann und wie schon Kindern die umweltbewusste Entsorgung von Abfall lernen können, erklärt der BKK-Landesverband NORDWEST in seiner Kampagne „Gesunde Umwelt. Gesundes Wasser. Gesundes Leben.“ Der BKK-Landesverband NORDWEST stellt dabei die Belastung des Trinkwassers durch Medikamente in den Fokus und zeigt auf, mit welchen einfachen Maßnahmen wir dazu beitragen können, unsere Umwelt und damit auch uns selbst zu schützen.

Starke Verschmutzung

Im Durchschnitt verbraucht jeder Mensch in Deutschland knapp 130 Liter Wasser pro Tag. Die Reinigung und Aufbereitung von Abwasser zu sauberem Trinkwasser verursachen jedes Jahr hohe Kosten. Trotzdem landet noch immer zu viel Müll im Abfluss. Küchenabfälle, Hygieneartikel und Haushaltschemikalien sind nach wie vor ein anhaltendes Problem. Dabei ist dies nur ein kleiner Teil des Abfalls, der über die Toilette den Weg durch die Kanalisation ins Klärwerk findet.  

Medikamente gehören nicht ins Abwasser

Gerade Arzneimittel sind eine echte Herausforderung für die Abwasserreinigung. Ein Großteil der Rückstände kann in biologischen Kläranlagen zurückgehalten oder abgebaut werden. Einige Stoffe gelangen jedoch trotz funktionierender Abbauanlagen ins Grundwasser. Bei Untersuchungen konnten Spuren von fast 270 Arzneimitteln in deutschen Bächen, Flüssen, Seen und im Grundwasser sowie in Böden nachgewiesen werden. „Besonders häufig stammen diese von Röntgenkontrastmitteln, entzündungshemmenden Salben und Tabletten sowie von Antibiotika, Blutdruckmitteln und anderen synthetischen Hormonen“, erklärt Karin Hendrysiak vom BKK-Landesverband NORDWEST.

Mit gutem Beispiel voran

Eltern können ihre Kinder schon möglichst früh mit den Themen Abfall und Mülltrennung vertraut machen. Eine sehr gute Übung hierfür sind bereits alltägliche Aufgaben im Haushalt. So können Kinder zunächst mit ihren Eltern gemeinsam schauen, welcher Müll wie entsorgt werden muss. Später können sich die Kinder dann eigenverantwortlich um den Abfall kümmern. Vor allen Dingen aber sollten Erwachsene selbst mit gutem Beispiel voran gehen. Das ist ein geringer Aufwand im Haushalt – hat aber einen großen Effekt für die Umwelt.

Die richtige Entsorgung

Denn bei einer umweltbewussten Entsorgung kommt es auf die Rückgabe an der richtigen Stelle an. Die meisten Abfälle können wie gewohnt über den Hausmüll und Medikamente beispielweise über die Restmülltonne entsorgt werden. Auf Nachfrage können abgelaufene oder nicht verwendete Arzneimittel auch in der Apotheke abgegeben werden. Für schadstoffhaltige Abfälle und allen anderen Müll empfiehlt sich die Entsorgung beim kommunalen Wertstoffhof.

Der Flyer des BKK-Landesverbands NORDWEST zu diesem Thema, zertifiziert mit dem Logo zur Wasserdekade der Vereinten Nationen (UN), liefert weitere Informationen und gibt Tipps zum verantwortungsbewussten Umgang mit Medikamenten und Kosmetika, der richtigen Dosierung bei Wasch- und Reinigungsmitteln und wie zum Beispiel Umweltchemikalien ordnungsgemäß entsorgt werden sollten. Karin Hendrysiak: „Das lebensnotwendige Gut „Wasser“ steht hier im Vordergrund der Informationen, denn zum Leben brauchen Mensch und Tier gutes, gesundes Wasser!“