Schrittweise Beikost einführen: Tipps und Tricks jetzt bei MENSCHENSKINDER!. Foto: AdobeStock/sementsova321
Schrittweise Beikost einführen: Tipps und Tricks jetzt bei MENSCHENSKINDER!. Foto: AdobeStock/sementsova321
 

Ran an den Brei!

Schrittweise Beikost für Babys und Kleinkinder einführen
29. Juli 2025, Jana Lotter (BKK-Redaktion)

Ab wann sollte Milch gegen Babybrei getauscht werden? Welcher Brei eignet sich wann? Und lieber selbstgekocht oder gekauft? Diese und weitere Fragen zur Einführung der Beikost bei Säuglingen beantwortet der BKK-Landesverband NORDWEST.

Beikost umfasst alle Lebensmittel, die Babys zusätzlich zu Säuglingsnahrung oder Muttermilch bekommen: Obst, Gemüse, Kartoffeln, Getreide, Fleisch, Öl und die daraus zubereiteten Breie. Ab dem 5. Lebensmonat ist Beikost besonders wichtig, da Babys zusätzliche Vitamine und Nährstoffe wie Eisen benötigen, um ihre Muskeln, Zähne, Knochen und Zellen zu entwickeln.

Beikost: gekauft oder selbstgemacht?

Für viele Eltern stellt sich irgendwann die entscheidende Frage: gekauft oder selbst gekocht? Fest steht: Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Selbstgekochte Beikost bietet den Vorteil, dass Eltern die volle Kontrolle über die Zutaten haben – ohne Zusätze wie Salz oder Aromastoffe. Zudem ist sie meist günstiger als Gläschen aus dem Supermarkt. Allerdings erfordert die Zubereitung deutlich mehr Zeit: Einkaufen, Schälen, Pürieren, Kochen und Abwaschen nehmen einiges an Aufwand in Anspruch. Zudem enthält selbstgekochter Brei oft weniger Jod und ist im Kühlschrank nur ein bis drei Tage haltbar. Im Tiefkühlfach bleibt er dafür zwei bis drei Monate frisch.

Gekaufte Breie sind zwar etwas teurer, aber länger haltbar und oft mit Jod angereichert. Sie lassen sich problemlos unterwegs mitnehmen, ohne dass sie zuvor zubereitet und abgefüllt werden müssen. Ein Nachteil sind jedoch die möglichen Zusatzstoffe. Eltern sollten beim Kauf darauf achten, dass nur die nötigsten Zutaten enthalten sind – ohne Kakao, Schokolade, Süßungsmittel, Salz oder Gewürze.

Die erste Beikost: 5. bis 7. Monat

Wichtiger Hinweis: Jedes Baby ist individuell, doch Fachleute empfehlen, Beikost frühestens ab dem 5., spätestens jedoch ab dem 7. Lebensmonat einzuführen. Ab diesem Zeitpunkt kann Beikost schrittweise Milchmahlzeiten ersetzen, beispielsweise die mittägliche Mahlzeit.

Empfohlener Beikoststart: Zu Beginn kann ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei eine gute Wahl sein. Zuerst werden einige Teelöffel püriertes Gemüse gefüttert, gefolgt von Milch, bis das Baby satt ist. Geeignet sind Möhren, Zucchini, Brokkoli, Pastinaken, Kohlrabi, Blumenkohl oder Kürbis – entweder frisch oder ungewürzt aus der Tiefkühltruhe. Die Menge des Gemüsebreis wird langsam auf 100 Gramm erhöht, bevor eine gegarte Kartoffel (alternativ Nudeln oder Reis) und ein Esslöffel Rapsöl hinzukommen. Zum Schluss wird 30 Gramm mageres Fleisch und ein bis zwei Teelöffel Obstsaft ergänzt. Das Fleisch kann bei Bedarf zweimal pro Woche durch Fisch wie Lachs oder bei vegetarischer Ernährung durch mehr Obstsaft oder -püree, das viel Vitamin C enthält, ersetzt werden.

Beikost im 6. bis 8. Monat

Etwa einen Monat nach der Einführung des ersten Breis können weitere Milchmahlzeiten durch Brei ersetzt werden, zum Beispiel am Abend oder Nachmittag. Ab dem 6. Lebensmonat empfiehlt sich ein Vollmilch-Getreide-Brei, dem Obstsaft oder -püree hinzugefügt wird. Wichtig: Keine Rohmilch oder Vorzugsmilch nutzen, da diese ernsthafte gesundheitliche Risiken für Babys bergen können. Am besten geeignet sind ultrahocherhitzte oder pasteurisierte Vollmilch oder H-Milch mit 3,5 Prozent Fettanteil. Auch spezielle Säuglingsmilch kann genutzt werden. Gekaufte Milchbreie sollten keine Zusätze wie Kakao enthalten und nur mit Trinkwasser angerührt werden. Zudem empfehlen Expertinnen und Experten den Zusatz von Jod in Form von Kaliumjodid oder Kaliumjodat: Säuglinge bis zum 1. Lebensmonat erhalten einmalig 32,5 mg (1/2 Tablette), ab dem 2. Lebensmonat diese Dosis einmal täglich.

Milchfreie Beikost: 7. bis 9. Monat

Nachdem der Vollmilch-Getreide-Brei seit einem Monat Teil des Speiseplans ist, folgt der nächste Schritt: der milchfreie Obst-Getreide-Brei. Dieser wird nachmittags eingeführt und ersetzt nach und nach die Milchmahlzeit. Als Basis dienen Vollkorngetreideflocken ohne Zuckerzusatz, wie Hafer, Dinkel oder Hirse. Die Flocken werden mit Wasser verrührt, aufgekocht und quellen gelassen. Anschließend wird kochendes Wasser eingerührt. Dem warmen Brei werden dann Obstsorten wie Apfel, Birne, Aprikose, Pfirsich, Nektarine oder Banane beigefügt, zusammen mit etwas Rapsöl. Wenn der Brei die vollständige Milchmahlzeit ersetzt, sollten Eltern zusätzlich Flüssigkeit anbieten.

Stillen und Beikost

Auch wenn Beikost bereits eingeführt wird, können Eltern ihr Baby weiterhin nach Belieben stillen oder mit der Flasche füttern. Wichtig: Für die Flasche sollte keine Kuhmilch verwendet werden, da sie nicht genug Jod, Kupfer und Eisen enthält. Für die Zubereitung des Milch-Getreide-Breis können bis zu 200 ml Kuhmilch oder ungesüßter Naturjoghurt genutzt werden. Reine Kuhmilch sollte erst gegen Ende des ersten Lebensjahrs als Getränk eingeführt werden. Mit Quark oder Früchtejoghurt warten Eltern aber noch länger, da sie nicht für Zwischenmahlzeiten geeignet sind. Ab dem 1. Lebensjahr können Eltern langsam zur Familienkost übergehen und den Brei schrittweise ersetzen.

Weitere Infos

Weiterführende Informationen rund um Beikost und Ernährung im Säuglings- und Kleinkindalter gibt es unter: