Vitamin-D-Mangel bei Kindern Tipps zum Erkennen, Behandeln und Vorbeugen jetzt bei MENSCHENSKINDER! Foto: Adobe Stock/Tomsickova
Vitamin-D-Mangel bei Kindern Tipps zum Erkennen, Behandeln und Vorbeugen jetzt bei MENSCHENSKINDER! Foto: Adobe Stock/Tomsickova
 

Vitamin-D-Mangel bei Kindern vorbeugen

Tipps zum Vorbeugen, Erkennen und Beheben
26. Februar 2025, Jana Lotter (BKK-Redaktion)

Der BKK-Landesverband NORDWEST klärt auf, wie Eltern und Kinder das Schlüssel-Vitamin-D aufbauen und wie sie einem Mangel vorbeugen – und weiterhin gesunde Knochen haben.

Was ist Vitamin D und wozu ist es gut?

Was wir unter Vitamin D verstehen, ist eine ganze Gruppe von fettlöslichen Vitaminen, die sogenannten Calciferolen. Zu den wichtigsten D-Vitaminen gehören Vitamin D2 und Vitamin D3. Vitamin D fördert, dass Kalzium und Phosphat im Darm aufgenommen und in unsere Knochen eingebaut werden. Es ist also besonders wichtig für die gesunde Knochenbildung, ist aber auch beteiligt an einigen Stoffwechselvorgängen.

Wie bildet sich Vitamin D?

Vitamin D wird zum Großteil im Körper gebildet: In der Haut bildet der Körper etwa 80 bis 90 Prozent der benötigten Menge durch Sonnenlicht. Hier sind speziell die UV-B-Strahlen nötig. Die fangen wir nur auf, wenn wir uns im Freien aufhalten, denn Fensterscheiben halten UV-B-Strahlung auf. Die Ernährung spielt bei der Bildung von Vitamin D eine vergleichsweise geringe Rolle, denn nur wenige Lebensmittel enthalten überhaupt erwähnenswerte Mengen des Vitamins. Darunter zählen Speisepilze und Eier, fettige Seefische wie Hering und Lachs oder auch einige Innereien.

Das Problem: Vitamin-D-Mangel – Entstehung und Folgen

Wenn die D-Vitamine über einen längeren Zeitraum nicht mehr im Körper festgestellt werden und klinisch relevante Symptome auftreten, spricht die Medizin von einem Vitamin-D-Mangel. Vitamin-D-Mangel entsteht in der Regel, wenn sich Personen zu selten im Freien aufhalten oder nicht mehr können, aber auch Neugeborene sind anfällig für einen Vitamin-D-Mangel. Über einen längeren Zeitraum kann der Vitamin-D-Mangel zu einer Rachitis oder auch Knochenerweichung führen: Bei Kindern äußert sich das häufig durch Wirbelsäulenverkrümmung, einen verzögerten Durchbruch der Zähne, Karies oder Defekte im Zahnschmelz, den „Froschbauch“ durch erschlaffende Bauchmuskulatur, motorische Entwicklungsstörungen oder auch verbogene Beinknochen – sogenannte X- oder O-Beine.

Die Sonne: Vitamin-D-Lieferant oder Hautkrebs-Gefahr?

Prinzipiell sollten sich Kinder und Erwachsene viel an der frischen Luft aufhalten und durch UV-B-Strahlung ihre körpereigene Vitamin-D-Produktion ankurbeln. Allerdings können auch hier verschiedene Faktoren Einfluss nehmen: Neben biologischen Einflüssen wie Alter, Körpergewicht und Hautfarbe, entscheiden vor allem klimatischen Bedingungen – Witterungsverhältnisse wie starke Bewölkung ebenso wie der Ozongehalt der Luft, wie lange die Sonne tatsächlich scheint und Luftverschmutzung. Die körpereigene Vitamin-D-Bildung ist in Deutschland etwa nur von März bis Oktober möglich – wenn der Körper hier Reserven angelegt hat, werden diese über die „dunkle Jahreszeit“ genutzt.

Wer im Sommer Vitamin D diese Reserve aufbauen will, sollte aber nicht ohne Sonnenschutz am Strand liegen. Denn Sonnenbrände und extreme, kurzzeitige Sonneneinstrahlung sind gerade für Kinder immer noch gesundheitsschädlich und hautkrebsförderlich! Für die Vitamin-D-Produktion sind langfristige Aufenthalte in mäßiger Sonnenstrahlung am wichtigsten.

Vitamin-D-Mangel vorbeugen

Um Knochenerweichung und -verformungen vorzubeugen, muss zum einen auch ausreichend Kalzium aufgenommen werden. Denn nur so kann Vitamin D den wichtigen Stoff in Knochen einbauen. Viel Kalzium enthalten einige tierische Produkte wie Eier und Milch oder Sardinen, aber auch pflanzliche Lebensmittel, u.a. Frühlingszwiebeln und Petersilie, Brunnenkresse oder Brokkoli. Auch können Nahrungsergänzungsmittel die Vitamin-D-Reserven bei einer ausgewogenen Ernährung aufpäppeln. Solche Mittel gibt es freiverkäuflich in Apotheken oder Drogerien. Besonders bei Kindern in den ersten 12 bis 18 Lebensmonaten muss Vitamin D zugefüttert werden: Weil Säuglinge nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden sollten, erhalten sie ihr Vitamin D über Muttermilch oder spezielle Säuglingsnahrung sowie etwa 10 bis 12,5 Mikrogramm pro Tag als Tropfen oder Tabletten.

Vitamin D: Viel hilft viel?

Wie bei vielen anderen Stoffen gilt auch bei Vitamin D: Die Dosis macht’s. Denn zu viel Vitamin D ist auf lange Zeit ebenso schädlich wie zu wenig: Bei einem Überschuss kann es zu einem erhöhten Kalziumspiegel kommen, der akute Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfe und in schweren Fällen zur Nierenschädigung führen kann.