Foto: Adobe Stock / Tamia Studio
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Ehrenamt beim Kinderschutzbund

„Wir verschenken Zeit – und das ist ein gutes Gefühl“

2. Dezember 2021, Nicole Vergin

Ob in der Kirchengemeinde, dem Sportverein oder einer sozialen Organisation: Viele Menschen engagieren sich in ihrer Freizeit für andere, ohne dafür bezahlt zu werden. Nach Angaben des Fünften Deutschen Freiwilligensurveys sind das insgesamt knapp 30 Millionen Menschen in Deutschland. Dieses freiwillige Engagement wird jedes Jahr am 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Ehrenamts, besonders gewürdigt.

Lernen, fördern – und gemeinsam Spaß haben

„Ohne Ehrenamtliche wäre unsere Arbeit überhaupt nicht denkbar“, erzählt Simone Müchler, Mitarbeiterin des Kinderschutzbundes Siegen-Wittgenstein. Rund 60 Frauen und Männer engagieren sich im dortigen Kreisverband unentgeltlich für Kinder und Jugendliche. Zu ihnen gehören auch Sara Köppen (22) und Felix Maxeiner (26). Beide studieren auf Lehramt und sind seit gut einem Jahr bei den Lernpaten aktiv. Dabei unterstützen sie Mädchen und Jungen bei den Aufgaben für die Schule. Darüber hinaus hat das Paar ein neues Projekt entwickelt, den „Erlebnistreff“. Dabei treffen sie sich regelmäßig mit zehn Kindern, um gemeinsam schöne Dinge zu unternehmen.

Sara und Felix. Foto: privat
Sara Köppen und Felix Maxeiner. Foto: privat

„Es gab schon einen Spielenachmittag, wir waren im Tierpark oder beim Klettern“, erzählt Felix Maxeiner. „Gerade nach den Lockdowns während der Pandemie geht es jetzt darum, das soziale Miteinander zu stärken“, betont seine Freundin. „Das macht den Kindern unglaublich viel Spaß.“ Der „Erlebnistreff“, der nach den Herbstferien begonnen hat, dauert noch bis zu den Weihnachtsferien.

Beim Kinderschutzbund haben sie sich gleich wohl gefühlt

Ihr Ehrenamt beim Kinderschutzbund begann für die beiden Studierenden im September 2020, mitten in der Coronapandemie. „Die Unis waren geschlossen, wir hatten total viel freie Zeit und wir haben uns gefragt, was wir damit machen“, erinnert sich Felix Maxeiner. Über eine Ehrenamtsbörse kam der Kontakt zum Kinderschutzbund zustande. „Als wir das erste Mal in der Geschäftsstelle waren, haben wir uns sofort wie zu Hause gefühlt“, erzählt der 26-Jährige. Die herzliche Atmosphäre im Team und unter den Ehrenamtlichen hat sie gleich zu der Entscheidung gebracht: Hier bleiben wir!

Was die Ehrenamtlichen zurückbekommen

Es ist zum einen der Kontakt zu den Kindern, der sie begeistert. „Wir spüren einfach die Wertschätzung der Kinder sehr deutlich“, sagt Sara Köppen. „Wir verschenken unsere Zeit und verbringen sie sinnvoll – und das ist ein gutes Gefühl.“ Wie viele Stunden sie sich in der Woche sie beim Kinderschutzbund engagieren, hängt von ihren Kapazitäten ab. Im Augenblick sind sie rund acht Stunden die Woche ehrenamtlich aktiv, vor allem für den „Erlebnistreff“. Wenn dieses Projekt ausläuft, werden sie weiter rund zwei Stunden als Lernpaten verbringen.

Eigene Ideen fördern

Zu den anderen Ehrenamtlichen und zum Team des Kinderschutzbundes in der Siegener Geschäftsstelle hat das Paar einen guten Draht. „Wir können uns jederzeit mit Problemen oder Ideen an sie wenden und finden dort immer ein offenes Ohr“, erzählt Sara Köppen, die vor Kurzem eine Ausbildung zur Beraterin am Kinder- und Jugendtelefon begonnen hat. „Diese offene Kultur ist uns sehr wichtig“, bestätigt Simone Müchler, Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle. „Die Ehrenamtlichen können bei uns eigenverantwortlich arbeiten und sich mit ihren Erfahrungen einbringen.“

Ehrenamt gesucht?

Der Kinderschutzbund Siegen-Wittgenstein freut sich über weitere Ehrenamtliche, die sich engagieren möchten.

Der Kinderschutzbund Essen sucht derzeit Ehrenamtliche für den Krankenhausbesuchsdienst

Auch in zahlreichen anderen Städten können Freiwillige beim Kinderschutzbund aktiv werden. Hier finden Sie den Kinderschutzbund bei sich vor Ort.

In vielen Städten gibt es außerdem Freiwilligenagenturen, die ehrenamtliche Tätigkeiten in vielen verschiedenen Bereichen vermitteln.