Foto: AdobeStock
Foto: AdobeStock
 

Wenn das Familienleben dünnhäutig macht

In Zeiten von Corona
21. April 2020,

Ein gutes Buch aussuchen. Eine schöne Bluse für den Frühling kaufen. Die neuesten Schuh-Trends im Laden anschauen: Mit der Öffnung zahlreicher Geschäfte rückt das normale Leben wieder ein Stück näher. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden gelockert. Deshalb sehen viele ein Licht am Ende des Tunnels. Dennoch gibt es Familienprobleme in der Corona-Zeit.

Anstrengende Situation

Für Familien allerdings ist die Situation nach wie vor belastend. Auch wenn die Schulen in Nordrhein-Westfalen nach und nach wieder mit dem Unterricht beginnen. Außer den Abschlussklassen und den vierten Jahrgängen der Grundschulklassen wissen Schülerinnen, Schüler und Eltern allerdings noch nicht, wann sie in die Schule zurückkehren können. „Die Kinder zu Hause zu betreuen, ihnen bei den Aufgaben für die Schule zu helfen, selbst zu arbeiten und das Kontaktverbot zu Freunden und Verwandten einzuhalten – das alles ist für viele Mütter und Väter sehr anstrengend“, sagt Krista Körbes, Landesgeschäftsführerin des Kinderschutzbundes in Nordrhein-Westfalen.

Spagat zwischen Arbeit und Betreuung

Für die Eltern von jüngeren Kindern sei die Belastung noch größer, weil im Moment noch nicht klar ist, wann die Kitas wieder aufmachen können. Für berufstätige Alleinerziehende ist es eine Erleichterung, dass sie bald ihre Kinder in die Notbetreuungen geben können. „Dennoch müssen viele Familien den Spagat zwischen Arbeit und der Betreuung ihrer Kinder schaffen, und das kann sehr dünnhäutig machen“, so Krista Körbes vom Kinderschutzbund.

„Jemanden anrufen und darüber reden, was gerade schwierig und anstrengend ist: Das kann helfen“, empfiehlt Körbes. „Niemand muss diese schwierige Situation alleine bewältigen. Sich Gesprächspartner außerhalb der eigenen Familie zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche – ganz im Gegenteil.“ Über diese Möglichkeit der Entlastung sollte man auch Freunde und Nachbarn informieren. Das kann Familienprobleme in der Corona-Zeit lindern.

Viele Beratungsangebote sind telefonisch oder online zu erreichen. Hier finden Mütter und Väter kompetente Ansprechpartner.