Was haben wir sie vermisst: die Sonne. Im Sommer entwickeln sich viele Menschen zu regelrechten Sonnenanbeterinnen und -anbetern. Auch Kinder toben und spielen gerne an der frischen Luft. Doch Vorsicht! Sonnenbrand, Sonnenstich und Hitzschlag können ernste Folgen für Kinder haben. Wie Eltern Sonnenstich und Hitzschlag erkennen und was sie dann tun können, erklärt der BKK-Landesverband NORDWEST.
Sonnenbrand
Einen Sonnenbrand zu erkennen, ist nicht schwer: Die Haut ist gerötet, empfindlich und fühlt sich heiß an. Zeigt ein Kind nach einem Sonnenbrand Symptome wie Übelkeit, Schwindel oder Fieber oder wirft die verbrannte Hautstelle Blasen, sollte umgehend eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Im normalen Fall genügt es, die verbrannte Haut mit kühlen Umschlägen mit Joghurt, Quark oder Kräutertees und Feuchtigkeitslotion zu behandeln. Öl, Fettsalben oder Puder gehören jedoch nicht auf die verletzte Haut. Nach einem Sonnenbrand muss ein Kind viel trinken und darf die abpellende Haut in keinem Fall selbst abziehen!
Wie Eltern ihre Kinder am besten vor Sonneneinstrahlung schützen, veranschaulicht diese Grafik.
Hitzschlag
Wirkt ein Kind nach einem langen Aufenthalt in der Sonne oder in großer Hitze benommen, hat es gerötete und heiße Haut, schwitzt aber nicht und hat eine Körpertemperatur von über 40°C, dann hat es sehr wahrscheinlich einen Hitzschlag. „Hier sollten Eltern ihr Kind sofort an einem schattigen und kühlen Ort bringen und die Beine hochlegen“, rät Karin Hendrysiak vom BKK-Landesverband NORDWEST. Ist das Kind bei Bewusstsein, heißt es: Wasser trinken und Erste-Hilfe einleiten. Dann sollte jedoch umgehend die Notaufnahme oder eine Notärztin oder ein Notarzt gerufen werden.
Sonnenstich
Ein Sonnenstich entsteht nach langer, ungehinderter Sonneneinstrahlung auf den Kopf oder Nacken. Die Folge: eine Reizung der Hirnhaut. Kinder mit Sonnenstich haben meist einen roten und warmen Kopf, die restliche Haut ist jedoch normal warm oder kühl. Sie leiden unter Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen oder erbrechen sich und haben einen steifen Nacken. In diesem Fall muss das Kind direkt aus der Sonne, sich mit erhöhtem Kopf hinlegen und etwas trinken. Auch die Notärztin oder der Notarzt muss sofort gerufen werden. Außerdem sollen Eltern oder Betreuungspersonen die Kopf- und Nackenpartie des Kindes mit kühlen Tüchern bedecken.
Trösten und geduldig sein
„Auch für Eltern sind Schrecksituationen schlimm, aber es ist wichtig, dass sie Ruhe bewahren und ihr Kind trösten“, erklärt Karin Hendrysiak. „Hier sind Nähe und Geduld gefragt, besonders wenn ein Kind starke Schmerzen hat oder sich gegen Maßnahmen sträubt.“ Schmerzen und ungewohnte Umgebungen wie Krankenhäuser können bei Kindern Angst auslösen. Um diese Angst zu lindern, hilft es in vielen Fällen bereits mit dem Kind zu sprechen und zu erklären, was gerade passiert ist.
Wasser marsch!
An warmen Tagen heißt es nicht nur für Kinder: trinken, trinken, trinken. Dabei vorzugsweise Wasser. „Ein Tipp für den Sommer: kalte ungesüßte Tees“, verrät Karin Hendrysiak. Mit frischer Minze, die es im Supermarkt gibt, oder Zitronenschnitzen ergibt das ein erfrischendes Sommergetränk. Das trinken auch die Kinder, die kein pures Wasser mögen. Wasser kann natürlich auch durchs Essen aufgenommen werden: Gurke, Melonensorten, Salat, Tomaten und Radieschen bestehen zu bis zu 97 Prozent aus Wasser. Besonders Wassermelone ist ein leckerer und kindgerechter Sommersnack.