Foto: Depositphotos / belchonok
Foto: Depositphotos / belchonok
 
Aufwachsen

Jagd nach dem Ideal

Tattoos & Piercings, Magersucht und Körperkult bei Kindern und Jugendlichen
9. Juli 2019, red.

Schön, schlank und schmal: Die Teilnehmerinnen der TV-Sendung Germany’s Next Topmodel mit ihren Idealmaßen sind absolute Ausnahmeerscheinungen in Körperstatur und Gesichtszügen. Viele der jungen Zuschauerinnen messen sich dennoch an den meist unerreichbaren Idealen. Die Sendung kann sogar Essstörungen verstärken, wie eine Untersuchung des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) nahelegt.

Keine gesunden Körperbilder. Aber Eindrücke aus Medien und Umwelt gehen in Auge und Ohr und bleiben im Kopf, gerade bei Kindern. Spätestens in der Pubertät wird der eigene Körper zum ganz großen Thema. Um Idealmaße geht es dabei nicht allein. Das Äußere überhaupt spielt bei der Selbstfindung eine entscheidende Rolle.

Drei von vier Mädchen und mehr als der Hälfte der Jungen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren ist es wichtig, sich entsprechend zu „stylen“. Das geht aus einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervor. Schön sein, beliebt sein, sich abgrenzen – Teenies nehmen dafür einiges in Kauf. Mit manchen Wünschen sind erhebliche Risiken verbunden. Ein falsches Körperbewusstsein kann zu Erkrankungen wie Magersucht und Bulimie führen. Wichtig sind ein gesundes Selbstwertgefühl, ein stabiles Vertrauensverhältnis in der Familie und der offene Umgang zwischen Eltern und Kindern.

sind ab dem 18. Lebensjahr möglich, bei jüngeren Patienten nur mit Einverständniserklärung der Eltern oder sogar des Hausarztes. Zumeist sind solche Eingriffe Maßnahmen gegen körperliche Beschwerden. „Außerdem nimmt der Arzt Rücksicht auf die körperliche Entwicklung des Patienten“, betont Kerstin van Ark, Pressesprecherin der DGPRÄC (Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen).
sind in Maßen natürlich gesund. In viele Fitnesscenter dürfen Jugendliche mit Einwilligung der Erziehungsberechtigten ab 15 eintreten. Wichtig für Eltern: Nicht aus den Augen verlieren, wie ausgiebig sich der Nachwuchssportler mit seinem Training beschäftigt und ob das Einfluss auf sein Essverhalten hat.
werden im Jugendschutzgesetz nicht mit klaren Altersgrenzen bedacht. Entscheidend ist die „geistige Reife“ des Jugendlichen. „Von uns zertifizierte Studios setzen ein Mindestalter von 14 Jahren voraus“, so Martina Lehnhoff von der Deutschen Gesellschaft für Piercing e.V. (DGP), „außerdem müssen beide Elternteile zustimmen und die Anatomie ein gefahrloses Piercing ermöglichen.“ Der Verein Deutsche Organisierte Tätowierer (DOT) und der Berufsverband der Tätowierer (BVT) lehnen Tätowierungen unter 18 Jahren ab.

Wie sich gesundheitliche Risiken bei Tattoos und Piercings verringern lassen und worauf bei der Wahl des richtigen Studios zu achten ist, hat die Redaktion des BKK-webTVs hier zusammengefasst: