Tipps und Tricks für zahnende Babys: Jetzt bei MENSCHENSKINDER! Foto: Adobe Stock/Oksana Kuzmina
Tipps und Tricks für zahnende Babys: Jetzt bei MENSCHENSKINDER! Foto: Adobe Stock/Oksana Kuzmina
 

Die ersten Zähne

Tipps und Tricks für zahnende Babys und erste Milchzähne
7. Oktober 2025, Jana Lotter (BKK-Redaktion)

Der erste Milchzahn ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung eines Kindes. Doch wann bekommen Babys die ersten Zähne? Was sind die ersten Anzeichen fürs Zahnen? Und ist Fieber beim Zahnen wirklich normal? Diese und weitere Fragen beantwortet der BKK-Landesverband NORDWEST.

Zahnen: Wann geht’s los?

Die ersten Zähne bekommen Babys in der Regel zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat. Den Beginn machen die mittleren Schneidezähne im Unterkiefer, ab dem 8. Lebensmonat kommen ihre Gegenstücke im Oberkiefer dazu. Sind Babys zwischen 9 und 13 Monaten alt, wachsen ihnen die oberen seitlichen Schneidezähne, ab dem 10. Lebensmonat die seitlichen unteren. Die ersten Backenzähne wachsen etwa ab dem 13. bis zum 19. Monat – also mit einem bis rund 1,5 Jahren. Ab dem 16. Lebensmonat kommen die Eckzähne dazu, ab dem 23. Lebensmonat (1 Jahr und 11 Monate) die zweiten Backenzähne. Das Milchzahngebiss mit all seinen 20 Zähnen ist etwa mit 2,5 Jahren vollständig gebildet. Doch Eltern müssen sich keine Sorgen machen, wenn ihr Baby etwas früher oder später zahnt: Jedes Kind ist unterschiedlich, daher sind Abweichungen vollkommen normal.

Vorboten und Begleiter vom Zahnen

Erste Anzeichen für den baldigen Durchbruch eines Zahns sind z.B. unruhiger Schlaf und vermehrtes Schreien oder Weinen. Typisch ist auch, dass sich Babys Gegenstände, ihre Finger oder ganze Fäustchen in den Mund stecken und stark sabbern.

Dass Fieber neue Zähne ankündigt, ist ein Mythos. Tatsächlich ist es normal, dass sich die Körpertemperatur des Babys kurzzeitig erhöht, wenn es zahnt – doch sie sollte 38 Grad Celsius nicht übersteigen. Gerötete Wangen und ein warmes Gesicht zeugen ebenfalls nicht immer von Fieber, denn der Mundraum wird beim Zahnen stärker durchblutet. Übersteigt die Temperatur die Fiebergrenze (38,5 °C) oder treten andere fiebertypische Symptome auf, sollten Eltern ihre Kinderärztin oder ihren -arzt aufsuchen, um die Ursache zu ermitteln.

Durch den erhöhten Speichelfluss kann die empfindliche Babyhaut um den Mund besonders gereizt und Ausschläge können in diesem Bereich ausgelöst werden. An anderen Körperstellen ist Ausschlag aber keine typische Begleiterscheinung des Zahnens, genauso wenig wie Durchfall oder Erbrechen. Zeigen zahnende Babys diese Symptome, wird auch hier der Besuch in der kinderärztlichen Praxis empfohlen.

Schmerzen beim Zahnen: Geduld und Fürsorge

Leider werden die ersten Zähne auch von einer Menge Schmerzen begleitet, was Stress für Babys und Eltern bedeutet. Ein wichtiger Rat daher: Erstmal einen kühlen Kopf bewahren. Das ist zwar schneller gesagt als getan, aber trotzdem essenziell, um diese Zeit zu überstehen. Wegen der großen Schmerzen brauchen Babys viel Nähe, Fürsorge und Geduld ihrer Eltern.

Beißringe und Kälte

Gegen die körperlichen Schmerzen beim Zahnen helfen unter anderem Kälte und Gegendruck. Dafür können Eltern einen Beißring in den Kühlschrank legen oder einen feuchten, kalten Waschlappen nehmen. Die Kälte beruhigt das gereizte Zahnfleisch von Babys und das Herumkauen auf einem Gegenstand ist ein Ausgleich zum Druck des durchbrechenden Zahns. Aber nicht in die Kühltruhe legen! Dort werden Beißringe und Co. meist zu kalt und führen im Mund zu Verletzungen wie Erfrierungen.

Zahnfleischmassage

Auch eine Massage des gereizten Zahnfleischs hilft gegen Schmerzen beim Zahnen. Dafür einfach etwas kalten Kamillentee aus ganzen Blüten aus der Apotheke aufs Zahnfleisch tupfen und sanft mit dem Finger einmassieren. In der Apotheke oder auf ärztliche Verschreibung gibt es spezielle Gele, die mit pflanzlichen Stoffen wie Kamille oder Ringelblume für Schmerzlinderung sorgen. Ob diese Gele für das eigene Baby in Frage kommen, müssen Eltern aber unbedingt vorher mit ihrem Kinderarzt oder -ärztin klären!

Viel trinken und Hautpflege

Ein simpler Rat für Eltern mit zahnenden Babys: Viel zu trinken geben. Getränke auf Raumtemperatur oder leicht gekühlt können beim Zahnen helfen, indem sie den Mundraum beruhigen. Wer sich Sorgen um die zarte Babyhaut im Gesicht macht, sollte sie regelmäßig und schonend vom Speichel säubern und pflegen. Kleidung wird durch ein einfaches Sabberlätzchen geschützt.

Bernstein beim Zahnen? Mythen aufgeklärt!

Statt Beißringe werden Eltern auch gerne Alternativen angeboten wie feste Obst- und Gemüsesorten, etwa Äpfel und Karotten, oder auch Brotkanten. Davon sollten Eltern aber auf jeden Fall die Finger lassen! Denn hier können zahnende Babys schnell ein Stück abbrechen – oder mit dem ersten Zähnchen auch abbeißen – und sich daran verschlucken. Auch der Mythos, dass Bernsteinketten als Beißring-Ersatz helfen sollen, ist höchst gefährlich: Lösen sich die einzelnen Steine, sind sie ein enormes Erstickungsrisiko – genauso wie alle anderen Alternativen, bei denen sich beim Beißen Teile ablösen und verschluckt werden können.

Nach dem Zahnen: die Pflege

Ist das Milchgebiss vollständig, können Eltern ein wenig durchatmen, denn das bleibt erstmal für die nächsten Jahre. Wo sie nicht nachlassen sollten, ist allerdings die Pflege der neuen Zähnchen. Denn auch sie müssen von Anfang an sorgfältig geputzt und gepflegt werden, damit Kinder gesund aufwachsen können. Ist der erste Zahn durchgebrochen, können Eltern damit anfangen, ihrem Baby langsam Fluorid zu geben. Entweder geht das mit speziellen Tabletten (0,25 mg Fluorid) oder einer etwa erbsengroßen Portion Zahnpasta, die einen Fluoridanteil von 0,05 Prozent enthält.

Zahnen und Zahnpflege: Weitere Informationen

Eltern, die noch mehr rund ums Thema Zahnen, erste Zähne und die richtige Zahnpflege erfahren wollen, können das hier tun: